Gerhard Heyer
Gerhard Heyer ist Professor für Automatische Sprachverarbeitung am Institut für Informatik der Universität Leipzig. Er hat Mathematische Logik und Linguistik an den Universitäten Cambridge (M.A.1980) und Bochum (Dr.phil. 1983) studiert. Nach einem einjährigen Forschungsaufenthalt zur automatischen Verarbeitung natürlicher Sprache an der University of Michigan, Ann Arbor (USA), als Visiting Assistant Professor und Feodor-Lynen Forschungsstipendiat der Alexander-von-Humboldt Stiftung war er lange Jahre als Systemspezialist und Leiter von Forschungs- und Entwicklungsaufgaben zu Sprach- und Multimediaprodukten in der Großindustrie und einer eigenen Firma tätig , die eines der ersten Translation Memory Systeme entwickelt hat.
Sein Forschungsschwerpunkt heute liegt in der automatischen semantischen Verarbeitung von Text. Neben zahlreichen Veröffentlichungen zu diesem Thema – u.a. dem deutschsprachigen Text Mining Lehrbuch „Text Mining: Wissensrohstoff Text“ (W3L-Verlag, 32011, Überarbeitung bei Springer Campus 2020) – hat er in diesem Bereich auch eine Vielzahl von Forschungsprojekten durchgeführt. Unter den aktuellen Projekten sind besonders seine Arbeiten zu Forschungsinfrastrukturen (CLARIN-D), zur Informations- und Relationenextraktion aus dem zusammen mit der GESIS von der DFG geförderten Projekt iLCM (interactive Leipzig Corpus Miner, http://ilcm.informatik.uni-leipzig.de/) und der Anwendung von Verfahren des maschinellen Lernens bei OCR und HTR hervorzuheben, so u.a. im DFG-Verbundprojekt OCR-D, Koordinierte Förderinitiative zur Weiterentwicklung von Verfahren für die Optical-Character-Recognition.
Prof. Heyer ist gewähltes Mitglied des Akademischen Senats der Universität Leipzig, Mitglied im Beirat Digitale Wertschöpfung des sächsischen Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr sowie Beisitzer im Vorstand des Instituts für Angewandte Informatik (InfAI), einem An-Institut der Universität Leipzig. Von 1997 bis 2006 war er Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Informationswissenschaftlichen Zentrums (IZ) im GESIS-Verbund, von 2006 bis 2007 auch Mitglied des GESIS-Kuratoriums.