Wie WissenschaftlerInnen aus den Bereichen eHumanities und eHeritage von Forschungsinfrastrukturen profitieren können
entwickelt von FH Potsdam / Universität Leipzig (Heike Neuroth, Elisabeth Burr, Ulrike Wuttke, Rebecca Sierig, Stefanie Läpke) für PARTHENOS (Pooling Activities, Resources and Tools for Heritage E-research Networking, Optimization and Synergies)
Der einwöchige PARTHENOS Workshop, der im Rahmen der ESU 2018 stattfinden soll, wird einen detaillierten Überblick über die Nutzungsmöglichkeiten von Forschungsinfrastrukturen geben. Im Mittelpunkt steht die Frage, in welchen Situationen und bei welchen Aktivitäten im Bereich Digital Humanities und Cultural Heritage, Forschungsinfrastrukturen die Forschung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern fördern und unterstützen können. Der Workshop basiert auf den Webinaren 1-5 der PARTHENOS Webinarreihe.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops werden lernen, was es bedeutet, Infrastrukturen systematisch in die (eigene) geisteswissenschaftliche Forschung einzubeziehen. Dazu wird der Forschungsprozess als fünfphasiger Lebenszyklus (Research Life Cycle) modelliert und aufgezeigt, welche Rolle Forschungsinfrastrukturen in den einzelnen Phasen dieses Zyklus spielen können. Der Workshop bietet den Teilnehmerinnen und Teilnehmern dabei Gelegenheit, theoretisch und praktisch über digitale und analoge Forschungsinfrastrukturen zu reflektieren, sowie Möglichkeiten und Herausforderungen von eHumanities und eResearch zu eruieren. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen, wie sie mit Forschungsinfrastrukturen arbeiten können, setzen sich beispielsweise mit Ontologien auseinander und erfahren, wie sie selbst zur nachhaltigen Nutzung von Forschungsinfrastrukturen beitragen können. Hier wird unter anderem auf die Relevanz von Standards und auf die FAIR-Data-Prinzipien hingewiesen. Schließlich soll auch der Zusammenhang zwischen Forschungsinfrastrukturen und neuen Formen der Publikation und Verbreitung von Forschungsdaten beziehungsweise Forschungsergebnissen thematisiert werden.
Aufbau des Workshops: Jeder Workshoptag besteht aus zwei Teilen. Die einzelnen Webinare der PARTHENOS Webinarreihe werden während der jeweiligen ersten Workshop-Session live (online) von renommierten Expertinnen und Experten durchgeführt (die Webinarsprache ist Englisch):
- Tag eins: - W1 Forschungsinfrastrukturen: Mehr als nur Tools – Allgemeine Einführung (Steven Krauwer, Stefan Schmunck)
- Tag zwei: - W2 Den Forschungsprozess in Gang setzen mit Hilfe von Forschungsinfrastrukturen - Research Life Cycle Phase 1 “Forschungsfragen entwickeln” (Darja Fišer
- Tag drei: - W3 Der Teufel steckt im Detail - Research Life Cycle Phase 2 “Die Planung eines Forschungsprojektes” (Klaus Illmayer, Marie Puren)
- Tag vier: - W4 Mit hochgekrempelten Ärmeln - Research Life Cycle Phase 3 + 4 “Forschung durchführen und Daten analysieren” (George Bruseker, Carlo Meghini)
- Tag fünf: - W5 Impact?! - Research Life Cycle Phase 5 “Ergebnisse publizieren” (Juliane Stiller, Klaus Thoden)
Zusätzlich zu den Webinaren werden im zweiten Workshopteil eines jeden Tages angeleitete Übungen stattfinden, in denen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihr theoretisches Wissen praktisch anwenden und vertiefen können. Diese vertiefenden Sitzungen zu den individuellen Webinarthemen werden vor Ort von den PARTHENOS Tutorinnen Heike Neuroth und Ulrike Wuttke angeleitet. Die TeilnehmerInnen sind dazu eingeladen, eigene Projektideen und Daten mitzubringen (auch dann, wenn sie für eine Dissertation sind) um gemeinsam darüber zu diskutieren, welche Bedeutung Forschungsinfrastrukturen für diese Projekte haben können.
Zielgruppe: Der PARTHENOS Workshop im Rahmen der ESU 2018 richtet sich an alle, die im Bereich Digital Humanities und Cultural Heritage tätig sind und erfahren wollen, wie sie bei forschungsbasierten Projekten optimal von Forschungsinfrastrukturen profitieren oder mit ihnen kooperieren können, beziehungsweise wie sie sich in Forschungsinfrastrukturen einbringen können. Der Workshop ist ebenfalls für Informatikerinnen und Informatiker und Datenzentrumsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter geeignet. Sie erhalten Gelegenheit, digitale Forschungsinfrastrukturen stärker aus der Perspektive der Geisteswissenschaften beziehungsweise aus der Sicht von kulturellen Gedächtnisinstitutionen zu betrachten. Es werden keine speziellen Programmierkenntnisse vorausgesetzt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden gebeten, ihren eigenen Laptop und im Idealfall auch eigene Kopfhörer (zum Beiwohnen der Webinare) mitzubringen.
Lernziele: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops erhalten einen Überblick über die grundlegende Bedeutung von Forschungsinfrastrukturen für Forschung in den Bereichen Digital Humanities und kulturelle Gedächtnisinstitutionen, aber auch darüber hinaus. Sie sind in der Lage, diejenigen Forschungsinfrastrukturen zu identifizieren, die besonders wertvoll für ihre Forschungsprojekte oder Daten sein können. Durch die Vertiefungssitzungen besitzen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Fertigkeiten und Fähigkeiten, die PARTHENOS Webinare und deren Begleitmaterialien weiterzuverwenden und in ihren Bereichen oder Communities als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren zu agieren.
Prüfungsform: keine formale Prüfung, fortwährendes Feedback, aktive Teilnahme