Kollokationen aus mehrsprachiger Sicht: Theorie, Werkzeuge und Anwendungen
Kollokationen wie „französisches Fenster“, „starker Raucher“ oder „ein Gesetz verabschieden“ sind Mehrwortausdrücke, deren Bestandteile ein hohes Maß an statistischer Verbundenheit aufweisen und/oder deren Gesamtbedeutung nicht transparent ist und sich deshalb nicht aus der Bedeutung der einzelnen Bestandteile herleiten lässt. Kollokationen sind im Bereich der Lexikographie, lexikalischen Semantik und Computerlinguistik bereits vielfach untersucht worden. Mit der vermehrten Verfügbarkeit von digitalen Ressourcen können Kollokationen automatisch aus großen Korpora extrahiert und dann für verschiedene Zwecke genutzt werden, wie z.B. Zweitspracherwerb, Wörterbucherstellung und maschinelle Übersetzungen.
In diesem Kurs werden Kollokationen unterschiedlicher Sprachen betrachtet, als Grundlage dienen Englisch, Deutsch und Russisch. Wir geben einen (vorwiegend praktischen) Einblick in die Extraktion von Kollokationen aus großen Korpora, das Messen der Stärke der Verbundenheit der Kollokationspartner und die semantische Modellierung von Kollokationen. Die Kursteilnehmer werden die vorgestellten Werkzeuge auf Kollokationen ihrer jeweiligen Muttersprache anwenden.
Erforderliche Vorkenntnisse für den Kurs: Basiswissen über lexikalische Semantik und lexikalische Statistik sowie grundlegende Erfahrung in der Anwendung elektronischer Korpora sind erwünscht.